E-Mail-Automationen sind ein unverzichtbares Werkzeug für Betreiber von Mitgliederbereichen. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf, verbessern die Mitgliederbindung und entlasten dich von manuellen Aufgaben. In diesem Artikel erfährst du, welche Automationen du für deine Membership nutzen solltest und wie du sie effektiv umsetzt.
Diese sind für deinen Mitgliederbereich (oder auch Online-Kurs) unverzichtbar und ein wichtiges Marketing-Werkzeug.
Eine Automation wird durch verschiedene “Trigger” ausgelöst, zum Beispiel wenn jemand deinen Newsletter abonniert oder etwas bei dir kauft. Doch auch das Verhalten deiner bereits bestehenden Kunden kann ein solcher Trigger sein. Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos!
Die meisten modernen E-Mail-Marketing-Tools wie ActiveCampaign (Wildmail)* und KIT (ehemals ConvertKit)* ermöglichen dir das einfache Einrichten dieser Automationen und E-Mail-Sequenzen.
Die meiner Meinung nach wichtigsten Automationen für Memberships und Online-Kurse möchte ich dir hier vorstellen:
1. Willkommens-Sequenz für neue Mitglieder (Onboarding)
Ein passendes Onboarding ist wichtig, um dein neues Mitglied von Anfang an abzuholen und mit deiner Community vertraut zu machen. Denn auch wenn für dich dein Angebot eindeutig ist, bedeutet das nicht, dass es das für Neukunden ebenfalls ist.
Wenn sie sich nicht zurechtfinden oder – noch schlimmer – nicht wissen, wie sie auf das, was sie grade gekauft haben, zugreifen können, hinterlässt das keinen guten ersten Eindruck.
Deine Onboarding-Sequenz sollte ein Wegweiser sein, der dein neues Mitglied anleitet und Fragen beantwortet, bevor diese überhaupt entstehen.
Eine simple automatisierte Willkommens-Sequenz könnte so aussehen:
- Tag 1: Begrüßung und erste Orientierung (z. B. Plattform-Features, wichtige Links).
- Tag 3: Einladung zur Community-Vorstellung oder einem Onboarding-Call.
- Tag 5: Nächste Schritte und Tipps zur optimalen Nutzung der Membership
Du kannst deine Sequenz noch weiter ausbauen und an dein Produkt & Zielgruppe anpassen. Doch diese 3 Mails benötigst du in jedem Fall.
2. Engagement-Booster & Reaktivierung
Es ist vollkommen normal, dass deine Mitglieder kommen und gehen. Doch wenn du eine Möglichkeit hast zu tracken, wann sch ein Mitglied zum letzten Mal eingeloggt hat, ist diese Sequenz äußerst hilfreich. Denn ein lange inaktivität ist oft der Vorbote einer Kündigung!
Du solltest deine Mails aber locker und nicht zu pushy und fordernd halten, denn Druck hat an dieser Stelle den gegenteiligen Effekt.
Mögliche Timeline:
- 30 Tage nach letztem Login: Erinnerung, Hilfe anbieten bei Fragen
- 50 Tage nach letztem Login: Nach befinden erkundigen, Hilfe anbieten
- 70 Tage nach letztem Login: Was verpasst wird, Einladung zum Login
- 90 Tage nach letztem Login: Letzte Einladung zum Login, Bitte um Rückmeldung
Diese Timeline kannst du natürlich an deine Bedürfnisse anpassen. Die dritte E-Mail solltest du regelmäßig anpassen.
3. Erinnerungen an ablaufende Mitgliedschaften
Besonders wenn zwischen den Zahlungen drei oder mehr Monate liegen, solltest du deine Mitglieder im Vorfeld an anstehende Zahlungen erinnern. So verhinderst du nicht nur, dass deine Mitglieder überrascht von der plötzlichen Zahlung sind, sondern auch etwaige Gebühren durch Rückbuchungen oder Stornos.
Solltest du mehrere Level in deiner Membership haben, kannst du in dieser Sequenz auch ein Up- oder Downgrade vorschlagen. Vielleicht sogar ein Special-Offer, wie ein lebenslanger Zugriff.
Manche Membership-Tools und Zahlungsanbieter haben diese Funktion integriert. Ich persönlich würde dir aber empfehlen, diese Automation in deinem E-Mail-Marketing-Tool zu bauen. Dann hast du mehr Möglichkeiten und kannst auch weitere Automationen auslösen.
Beispiel-Timeline für jährliche Erinnerung:
- 30 Tage vorher: Erinnerung und Link zur Verwaltung des Abos
- 20 Tage vorher: Erinnern an die Features und Vorteile deiner Membership
- 10 Tage vorher: Erinnerung, Up-/Downgrade oder Special Offer, Link
- 3 Tage vorher: Letze Erinnerung, Link
Die 2. E-Mail sollte regelmäßig angepasst werden. Ein Link zur Aboverwaltung sollte in jeder E-Mail vorhanden sein. Das zeigt Fairness und schafft Vertrauen.
4. Wiedergewinnung ehemaliger Mitglieder
Es ist vollkommen normal, dass Mitglieder irgendwann kündigen. Das hat die verschiedensten Gründe. Manchmal sind es auch nur kurzfristige Gegebenheiten, die sich mit der Zeit wieder ändern. Du solltest also niemals davon ausgehen, dass ehemalige Mitglieder niemals wieder kommen!
Diese Automation triggert 2-3 Monate, nachdem ein Mitglied deine Membership verlassen hat. Du kannst das erreichen, indem du ihnen beim Austritt einen bestimmten Tag in deinem E-Mail-Marketing-Tool gibst und dann eine Warteposition einrichtest.
Halte die Sequenz aber kurz, 1-2 E-Mails reichen aus. Du könntest einen speziellen Rabatt anbieten, berichten, was sie verpasst haben, was ansteht, welche Änderungen es gibt etc.
Alternativ kannst du auch eine allgemeine Werbe-Kampagne starten, die du an alle ehemaligen Member gleichzeitig verschickst. Diese sollte sich dann aber in keinem Fall mit dieser Automation überschneiden!
5. Kaufabbruch
Diese Automation könnte ebenfalls für dich sehr interessant sein. Sobald jemand deine Checkout-Seite besucht, ist das ein klares Kaufinteresse. Wenn sie dann doch nicht kaufen, hat das meistens einen Grund: Es sind noch Fragen offen, sie wurden unterbrochen oder wussten ihre Zahldaten nicht aus dem Kopf.
Einige Tools bieten hier die Möglichkeit, eine Automation auszulösen. Diese könnte ein paar Stunden / Tage später starten und vorsichtig nachhaken. Vielleicht sogar ein Special Offer anbieten.
Allerdings werden diese Sequenzen nicht immer gut aufgenommen und können sogar abschreckend wirken, wenn sie zu aggressiv gestaltet sind.
Solltest du aber einen hohen Anteil abgebrochener Verkäufe feststellen, kann dir diese Automation bei der Fehlersuche helfen.
Fazit
Wie du siehst, gibt es viele E-Mail-Automationen, die du für deine Mitgliederbereiche nutzen kannst. Es ist noch viel mehr möglich, doch mit den vorgestellten Automationen kannst du bereits eine Menge erreichen.
