Passwortmanager: Darum solltest du einen verwenden

Wir alle nutzen sie und doch machen wir uns kaum Gedanken darüber. Passwörter. Sie werden auf Haftnotizen geschrieben und an den Arbeitsplatz geklebt, damit man sie besonders schnell finden kann. Wer kennt nicht das Passwort 12345?

Ich selbst hatte jahrelang zu Hause ein kleines Adressbuch gehabt, in dem ich alle Zugänge notierte. Das lag immer in der obersten Schublade meines Schreibtisches, schön griffbereit. Zum Glück ist nie etwas passiert und ich weiß es inzwischen besser.

Besonders für Online-Selbständige ist es wichtig, auf die Sicherheit der Zugänge zu achten. Bereits als Privatperson kann ein gehacktes Passwort äußerst unangenehme Folgen haben, als Business-Owner bedeutet es den Supergau. 

Und doch arbeite ich immer wieder mit Selbständigen zusammen, die mir ihre Zugänge unbedarft per WhatsApp senden, die Sicherheitscodes gleich mit dabei. Auch per Mail ist es nicht wesentlich besser, wenn die Übertragung nicht verschlüsselt ist. Meistens wird sogar für alle Accounts die selbe Kombination aus Passwort und Mailadresse verwendet. 

Viele sind sich des Sicherheitsrisikos gar nicht bewusst und regelrecht geschockt, wenn sie auf die Gefahren hingewiesen werden. 

Darum empfehle ich allen (Online-Selbständigen) sogenannte Passwortmanager zu verwenden. Und damit meine ich nicht den integrierten Passwortspeicher des Browsers oder Endgerätes.

 

Was ist ein Passwortmanager?

Passwortmanager sind Tools, die dir dabei helfen, deine Passwörter sicher und verschlüsselt aufzubewahren. Viele haben auch die Möglichkeit, weitere Dinge sicher zu speichern, wie Kreditkarten, Adressen, Notizen,…

In den meisten Fällen handelt es sich um einen cloud-basierten Dienst mit Browserintegration. So kannst du deine Passwörter automatisch ausfüllen und speichern oder sichere Passwörter mit nur einem Klick generieren lassen. 

Deine Passwörter sind zusätzlich mit einem sogenannten Masterpasswort geschützt, was verhindert, dass andere Nutzer deines PCs einfach auf sie zugreifen können. Im Endeffekt brauchst du dir also nur ein Passwort merken. 

Zusätzlich warnen sie dich bei mehrfach verwendeten Passwörtern und bieten eine Funktion, diese einfach zu ändern. 

Besonders nützlich im Online-Business ist auch die Möglichkeit, Zugänge mit anderen geheim zu teilen. Stell dir vor, du arbeitest mit einer Virtuellen Assistenz zusammen, die Zugriff auf deine Tools benötigt. Natürlich ist es immer noch am sichersten, ihr dort einen eigenen Account anzulegen. Doch das ist nicht bei jedem Tool möglich. Anstatt ihr nun die Zugänge unverschlüsselt mitzuteilen, kannst du diese über den Passwortmanager teilen. Die VA sieht dann den Zugang nicht, kann sich aber trotzdem mit deinen Daten einloggen. Und wenn die Zusammenarbeit einmal beendet ist, brauchst du das Teilen nur zu beenden, ohne jedes deiner Passwörter ändern zu müssen. Genial, nicht wahr?

Die beiden bekanntesten Anbieter sind Dashlane und LastPass. Dabei handelt es sich um Freemium-Produkte – sie haben also sowohl eine eingeschränkte kostenlose, als auch eine bezahlte Premium-Variante.

 

Vorteile eines Passwortmanagers

Sicherheit

  • Erstellung starker, einzigartiger Passwörter für jedes Konto, wodurch das Risiko von Passwortdiebstahl verringert wird.
  • Verschlüsselung der gespeicherten Passwörter, die nur mit einem Master-Passwort zugänglich sind.
  • Schutz vor Brute-Force-Angriffen und Phishing-Versuchen durch die automatische Erkennung verdächtiger Websites.

Bequemlichkeit

  • Automatisches Ausfüllen von Login-Daten, was Zeit spart und Tippfehler vermeidet.
  • Speicherung und Verwaltung von Passwörtern an einem zentralen Ort, zugänglich von allen Geräten.
  • Integration mit Browsern und Apps zur nahtlosen Nutzung im Alltag.

Organisation

  • Kategorisierung und Etikettierung von Passwörtern für eine übersichtliche Verwaltung.
  • Speicherung zusätzlicher Informationen wie Sicherheitsfragen, Notizen und Kreditkartendaten.
  • Möglichkeit, Passwörter einfach zu aktualisieren und alte, schwache Passwörter zu ersetzen.

Generierung sicherer Passwörter

  • Passwortmanager können komplexe, schwer zu erratende Passwörter generieren, die den Sicherheitsanforderungen entsprechen.
  • Vermeidung der Wiederverwendung von Passwörtern über mehrere Konten hinweg.

Schutz vor Phishing

  • Passwortmanager erkennen automatisch, wenn du eine Login-Seite besuchst, und füllen nur auf legitimen Seiten die Zugangsdaten aus.
  • Reduzierung des Risikos, Opfer von Phishing-Angriffen zu werden, bei denen betrügerische Websites Passwörter stehlen.
 

Zusätzliche Tipps zur Passwortsicherheit

Der beste Passwortmanager bringt nichts, wenn du nicht auf die Passwortsicherheit achtest. Darum habe ich hier noch ein paar Tipps für dich, wie du für zusätzliche Sicherheit sorgen kannst. Alle diese Punkte lassen sich mit einem Passwortmanager einfach umsetzen und du wirst auch regelmäßig erinnert.

Vermeide diese häufigen Fehler bei der Passworterstellung

  • Einfache oder schwache Passwörter – verwende keine gängigen Wörter oder Muster wie “12345”, “passwort” oder “qwertz”. Auch persönlichen Informationen wie Geburtsdaten, Namen von Familienmitgliedern oder Haustieren sind zu einfach zu erraten.
  • Wiederverwendete Passwörter – Ein gehacktes Passwort kann so den Zugang zu vielen anderen Konten ermöglichen und das Risiko drastisch erhöhen. 
  • Zu kurze Passwörter – Ist das Passwort zu kurz, kann es leichter durch Brute-Force-Angriffe geknackt werden. Ein gutes Passwort sollte mindestens 12-16 Zeichen umfassen.
  • Verzicht auf Sonderzeichen, Zahlen und Groß-/Kleinschreibung – Passwörter, die nur aus Buchstaben bestehen, sind deutlich weniger sicher als solche, die eine Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten.
  • Speicherung von Passwörtern an unsicheren Orten – Dazu zählen nicht nur die Zettel und ungesicherten Dokumente. Auch das Speichern im Klartext in digitalen Notizen oder Textdateien ist extrem riskant. 
  • Das selbe Passwort über Jahre – Je länger du ein Passwort verwendest, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Kompromittierung. Darum solltest du sie regelmäßig ändern, insbesondere nach einem Sicherheitsvorfall.
  • Vertrauen auf einfache Passwort-Reset-Fragen – Sicherheitsfragen können dir aus der Patsche helfen, aber Dinge wie deine erste Schule oder der Mädchenname der Mutter sind leicht herauszufinden. Nutze stattdessen Antworten, die nicht mit persönlichen Informationen verknüpft sind oder noch besser zusätzliche Sicherheitspasswörter. 
 

Nutze eine 2-Wege-Authentifizierung als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Bei der 2FA handelt es sich um eine zusätzliche Sicherheitsstufe. Der bekannteste Weg ist das Zusenden eines Einmal-Codes per SMS, E-Mail oder generiert in einer Sicherheits-App wie Authy und Google Authenticator

Auch Handy-PopUps, bei denen du bestätigen musst, dass du dich gerade versuchst einzuloggen, sind sehr beliebt. 

Werden dir Backup-Codes zum Download angeboten, nutze diese auch unbedingt und speichere sie dir verschlüsselt ab. So bist du auch abgesichert, wenn du den Zugriff auf dein Handy oder deinen E-Mail-Account einmal verlierst. 

 

Aktualisiere deine Passwörter regelmäßig

Wie bereits bei den häufigen Fehlern angesprochen, ist es sehr wichtig, dass du deine Passwörter regelmäßig aktualisierst. Je länger du ein Passwort nutzt, umso mehr Gelegenheit besteht, dass es gehackt wird. Vielleicht hast du auch vor ein paar Jahren noch nicht so auf die Passwortsicherheit geachtet. Spätestens, wenn du dein Passwort unverschlüsselt für eine Zusammenarbeit weitergegeben hast und diese Zusammenarbeit inzwischen beendet ist, wird es Zeit für einen Wechsel. 

Vergiss nicht, wir leben in einem Zeitalter, in dem Daten die wichtigste Währung sind. So wichtig, dass sie sogar im Dark Web gehandelt werden. Gehackte Passwörter zählen dazu! 

Zum Glück geht es mit einem Passwortmanager leicht, deine Passwörter zu aktualisieren. Bei vielen kannst du es sogar so einrichten, dass sie dich in regelmäßigen Abständen daran erinnern und dich warnen, wenn deine Passwörter im Dark Web auftauchen. 


Fazit

Wie du siehst, ist die Verwendung eines Passwortmanagers äußerst wichtig. Vor allem, wenn du online selbständig bist und mit anderen deine Zugänge teilen musst. Es gibt zahlreiche kostenlose Varianten, zum Beispiel LastPass und Dashlane. Sie sind schnell eingerichtet und super praktisch. Du kannst sie auch auf deinem Handy verwenden und dich so sicher in Apps einloggen. Gleichzeitig haben sie zahlreiche Vorteile und sorgen dafür, dass deine Passwörter stets sicher und geschützt sind.

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