Eigene Membership – Welche Tools benötige ich?

Wenn du deinen eigenen Mitgliederbereich planst, ist es wichtig, dass du dir von Anfang an Gedanken zu deinen Tools machst. Denke dabei nicht zu kurzfristig, sondern plane im Voraus. 

Denn passen deine ausgewählten Tools nicht zusammen oder schränken dich später in deinem Wachstum ein. Das führt schnell zu Technik-Chaos und unnötig hohen Kosten. 

Dieser Artikel soll dir einen ersten Überblick verschaffen, welche Tool-Arten es gibt und was du von Anfang an benötigst.

Dabei unterscheiden wir, ob du deinen Mitgliederbereich “selbst hosten” oder eine “Plattform” verwenden möchtest. 

Plattform oder selbst hosten?

Diese Frage solltest du dir noch vor der Suche nach den passenden Tools stellen. Genauer gehen wir darauf noch in einem anderen Blogartikel ein.

Kurz zusammengefasst:

  • Plattformen bieten dir ein Rundum-Paket mit den wichtigsten Funktionen und laufen in der Regel flüssig. Außer bei der Einrichtung musst du dich technisch um relativ wenig kümmern. Allerdings kosten Plattformen dafür aber auch meistens mehr, als wenn du deine Membership selbst hostest. Auch können sie dich auf Dauer einschränken, wenn du weitere Features benötigst, deine gewählte Plattform diese aber nicht her gibt.
  • Selbst hosten ermöglicht dir, deinen Mitgliederbereich komplett auf deine Bedürfnisse anzupassen und wächst mit dir mit. Allerdings bist du dafür für die Technik komplett selbst verantwortlich und darauf angewiesen, dass sich deine Plugins auch in Zukunft noch gut zusammenarbeiten. Die Kosten sind sehr variabel, im Minimum aber meistens geringer als bei Plattformen. Wenn du jedoch mehrere Plugins benötigst, kann sich das schnell angleichen. 

Egal, wofür du dich entscheidest: Vorausschauende Planung und gutes Vergleichen der Möglichkeiten sind ausschlaggebend für einen nachhaltigen Mitgliederbereich!

1. Tools, die du auf jeden Fall benötigst

Egal ob Plattform oder selbst gehostet, um diese Tools kommst du nicht herum!

a) E-Mail-Marketing-Tool

Auch wenn du bisher noch keinen Newsletter haben solltest, spätestens jetzt benötigst du ein E-Mail-Marketing-Tool. 

Zwar haben viele Plattformen und Plugins inzwischen die Möglichkeit integriert, Mitglieder direkt anzuschreiben. Dies ist jedoch oft nicht komplett DSGVO-konform und nur wenig anpassbar. Oder hinter höheren Kosten versteckt. 

Mit deinem eigenen Tool kannst du deinen Mitgliedern nicht nur individuell Onboarden und E-Mails in Bezug auf ihre Mitgliedschaft senden. Du kannst sie auch ansonsten sehr gut erreichen, selbst, wenn du mal Tools wechseln solltest. 

Außerdem ist eine eigene Newsletter-Liste für das Marketing immer empfehlenswert!

Beispiel-Tools: Wildmail.io (ActiveCapaign), KIT (ehem. ConvertKit), MailerLite

b) Zahlungsanbieter

Während Stripe sich bei fast allen Tools anbinden lässt, stehen nicht immer alle Funktionen zur Verfügung. Automatische Rechnungs-Erstellung und Steuern sind nicht selbstverständlich. Und während man zwar in Stripe direkt mehrere Zahlmethoden aktivieren kann (darunter auch PayPal), bedeutet das nicht, dass es auch in dem Tool so möglich ist.

Auch PayPal ist nicht selbstverständlich. Während manche Tools eine komplette Integration haben, bieten andere zwar eine Schnittstelle zu PayPal, jedoch nur für Einzelkäufe (also nicht für Memberships). Oder es gibt überhaupt keine Möglichkeit, PayPal anzubieten. 

Noch schwieriger gestaltet es sich bei “regionalen” Zahlungsanbietern, wie Digistore24 und CopeCart.

Zwar lässt sich die Anbindung in vielen Fällen zwar per Automation lösen, doch auch hier können Herausforderungen entstehen. Daher sollte man auch hier im Vorfeld immer erst einmal ganz genau hinschauen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. 

c) Video-Hosting

Möchtest du Videos anbieten, die nur für deine Mitglieder sind, benötigst du einen Hosting-Anbieter wie Vimeo. Dort kannst du deine Videos sicher hosten, schützen und einbinden. 

YouTube ist nur bedingt geeignet, da auf die Videos theoretisch trotzdem zugegriffen werden kann, sobald man den Link hat. Auch der Endbildschirm, auf dem weitere Videos vorgestellt werden, ist nicht professionell. 

2. Plattform

Solltest du dich für eine Plattform als Mitgliederbereich entschieden haben, benötigst du außer einem EMT und deinen Zahlungsanbieter eigentlich keine weiteren Tools, um deinen Mitgliederbereich zu starten. Dafür ist ein vorausschauender Vergleich der einzelnen Plattformen äußerst wichtig. Der Preis alleine ist hier nicht aussagekräftig!

Beispiel-Plattformen: Circle.so, Skool, MightyNetworks, Heartbeat.chat

Wir haben uns übrigens für unsere Community für Heartbeat entschieden.

3. Selbst gehostet

Wenn du deinen Mitgliederbereich selbst hosten möchtest, hast du die vermutlich größte Auswahl an Tools. Die Kompatibilität ist deine größte Herausforderung, achte da von Anfang an drauf! Am besten ist es immer, wenn die Tools direkte Integrationen miteinander haben, idealerweise offiziell. Dann bist du auf der sicheren Seite und bekommst auch den bestmöglichen Support, sollte es mal zu Problemen kommen.

Gehen wir davon aus, dass du deine Website mit WordPress hostest und bereits über einen passenden Hosting-Anbieter verfügst. 

Je nachdem, wie du deinen Mitgliederbereich aufbauen möchtest, kannst du zwischen drei Plugin-Kategorien unterscheiden:

a) Membership-Plugin

Diese Plugins sorgen dafür, dass deine Inhalte nur bestimmten Personen zugänglich sind. Sie sind meistens direkt an deinen Zahlungsanbieter angebunden und steuern so alle Zugriffe. Manche haben auch weitere Funktionen, wie ein LMS, Gamification, Community,…

Diese Plugins sind ein Must-Have, wenn du den Zugriff beschränken möchtest. 

Beispiel-Plugins: WishList Member, MemberPress, Restrict Content Pro, DigiMember

b) Community-Plugin

Planst du einen Community-Bereich – also Foren, Gruppen, Chat -, benötigst du ein Community-Plugin. Diese lassen dich “dein eigenes Facebook” bauen und sorgen dafür, dass deine Mitglieder miteinander kommunizieren können. Hier gibt es inzwischen viele neue Plugins, die auch weitere Funktionen anbieten und so andere Plugins unnötig machen (können). 

Beispiel-Plugins: BuddyBoss, Buddypress, FluentCommunity

c) Learning-Management-System (LMS)

Diese Plugins sorgen für das bekannte Online-Kurs-Feeling. Sie bieten die Möglichkeit, Videos, Quizze, Aufgaben und vieles mehr zu erstellen. Sie bieten außerdem Reportings an, mit denen du den Fortschritt deiner Teilnehmer kontrollieren kannst. Weitere häufige integrierte Funktionen sind unter anderem Zahlungsanbieter und Gamification.

Beispiel-Plugins: LearnDash, Tutor LMS, Lifter LMS 

d) Theme

Ein Theme bestimmt, wie deine Website optisch aufgebaut ist. Wenn du ein Community-Plugin oder auch ein LMS verwendest, ist dort meistens ein passendes Theme mit dabei. Du kannst aber immer nur ein Theme aktiv haben, darum ist auch hier die Kompatibilität wichtig. Viele Community-Themes haben aber verschiedene LMS bereits “mit eingeplant”. 

Beispiel-Plugins mit Theme: BuddyBoss, FLuentCommunties, LearDash, TutorLMS

Fazit

Je nachdem, wo du mit deinem Mitgliederbereich hin möchtest, benötigst du andere Tools. Bei der Auswahl solltest du neben deinen langfristigen Zielen auch auf die Kompatibilität der einzelnen Tools untereinander achten. So gehst du auf lange Sicht sicher, dass du möglichst geringen technischen Aufwand hast und alles reibungslos läuft.

Ein Zahlungsanbieter und ein E-Mail-Marketing-Tool sind jedoch in jedem Fall Pflicht!

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